heute ist Susi umgezogen.
Das Chaos war fast perfekt. Die Wohngruppe ist heute in das neue Haus umgezogen. Nach Krumbach. Nichts war, wie es sein sollte. Langsame Änderungen des Chaoses sind vorprogramiert....

Seit heute hat Susi es schriftlich: Das Amtsgericht hat den Beschluss gefasst, dass sie einmal Monat ihre Tochter Lena sehen darf und dass der geschiedene Ehemann von Susi Lena zu ihr bringen muss.

Heute ist Susis "endgültiges" Bewegungstrainingsgerät (motoMED Viva I) angekommen. Susi hat etwas enttäuscht geschaut, da sie auf dem Display des "neuen" Gerätes (dasVorgängermodell des Erprobungsgerätes) nicht mehr alles so ablesen kann, wie sie es gewohnt war. Aber das ist ja nicht das Wesentliche, sondern dass sie damit ihre Bewegungsfähigkeit wiederherstellen kann.

Ich bin frustiert, verzweifelt und ähnliches mit Steigerung - mehr noch bin langsam wütend. Nein nicht auf Susi, wo denkt ihr hin?
Ich weiß nur nicht mehr, wie ich es Susi sagen soll. Sie hat ihre leibliche Tochter (ich hab das jetzt extra so geschrieben) Lena das letzte Mal am 12.Januar 2009 morgens um 8:15h gesehen. Der Erzeuger, der sich Vater von Lena nennt - den Namen darf ich hier nicht verraten, er möchte es nicht - hat seit diesem Tage Lena NICHT mehr zu Susi gebracht. Allein kann Lena leider noch nicht zu Susi, denn mit fast drei Jahren darf sie noch kein Auto fahren....

Susi fragt mich aber jede Woche, wann sie ihre Lena wiedersieht. Ich sage ihr dann jedes Mal, das es bald soweit sein wird, wenn Herr xxxx. vom Gericht angewiesen wird das es Lena zu Susi bringt - aber deutsche Justizmühlen mahlen langsam.

heute habe ich mit den betreuenden Rechtsanwalt von Susi vereinbart, dass er es gerichtlich durchbringt, dass auf irgendeinem Wege Lena mit Susi und Susi mit Lena Kontakt wieder aufnehmen kann.

Nachdem das Scheidungsurteil von Susi und ihrem Nun-Ex-Ehemann rechtsgültig ist, darf ich hier seinen Namen und Adresse veröffentlichen:

S. E. M.
B. 15
8xxxx F.

TELEFON 0xxxx 3xxxxx
email: sxxxxxxx@xxxxxx.xx

NAME UND ADRESSE AUS VORSORGLICH RECHTLICHEN GRUENDEN NICHT ERKENNBAR

Die Scheidung hat "***" durchziehen können. Aber ob er glücklich wird mit seiner Neuen ist noch fraglich.

Im Scheidungsurteil ist das Umgangsrecht von Susi mit ihrer Tochter Lena noch nicht geregelt. Als gerichtlich bestellter Betreuer von Susi werde ich alles daran setzen, dass Susi ein geregelten Umgang mit ihrer Tochter erhält. Desweiteren werde ich auch durchsetzen, dass dieses Umgangsrecht notfalls auch gerichtlich und amtlich mit allen Mitteln durchgesetzt wird.

Ich habe vor dem Jugendamt der Stadt Fürstenfeldbruck den Vorschlag gemacht, falls Herr "***" es nicht möchte, dass ich die gemeinsame Tochter von Susi und ihm bei ihm abhole, so kann er gerne auch mit einem oder beiden seiner Elternteile - die auch Bezugspersonen von Lena sind - Lena zu mir bringen und ich bringe dann sie mit einen oder beiden Großelternteile zu Susi. Diesen Vorschlag hat "***" auch nach 2 Wochen nicht kommentiert. Für Susi und auch für Lena werde ich weiterkämpfen, auch wenn es Herrn "***" nicht passt.

Als "***" ist der Ehemann von Susi gemeint, den ich hier noch nicht mit Namen nennen darf. Wenn ich den Namen nennen darf, so werde ich diesen nennen und auch die vollständige Anschrift, soweit diese öffentlich bekannt ist.

Der Bewegungstrainer für Arme und Beine ist heute angekommen. Ein motoMED Viva II. Susi hatte das Vorgängermodell schon einmal testweise in Burgau gehabt und war damit sehr gut zurechtgekommen.

Für alle, die nicht wissen wie das Ding funktioniert: Der Bewegungstrainer ist ein Gerät wie ein Hometrainer, ein Fahrrad - nur ohne Räder, also nur die Pedalen. Diese werden über einen Elektromotor angetrieben, wobei Susi selber auch in die Pedale treten kann. Das Gerät erkennt dieses automatisch und nimmt die Unterstützung zurück. Das gleiche gibt es auch für die Arme.

Susi hat heute bei der Einführung schon sehr gut in die Pedale getreten und dabei ein glücklichen Gesichtsausdruck gemacht. Sie merkte, dass sie bei ihrem Ziel, dass sie wieder laufen kann unterstützt wird.

Das Gerät hat sie jetzt erst einmal testweise für vier Wochen, danach entscheidet die Krankenkasse, ob Susi das Gerät längerfristig behalten darf, wovon wir ausgehen.


Für Interssierte hier der Link zu Susis Hompage, wo auch ein Link zu der Gebrauchanweisung des Gerätes ist: http://susi.wseonline.de